Was die deutsche Rüstungsindustrie leisten kann - mit Susanne Wiegand

Shownotes

"Rüstung ist plötzlich etwas mit Purpose", sagt Susanne Wiegand. Erklärt in dieser Folge aber auch, was Deutschland noch fehlt und inwiefern Kapazitäten in anderen Branchen für die Rüstungsproduktion umgewandelt werden können.

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Speaker 0: So, die Zeitung brauchen wir so oder so. Okay, dann mache ich mal kurz auf Begrüßung, Susanne Wegan. Vielen Dank für Ihre Zeit. Hallo.

Speaker 1: Hallo, schön, dass ich dabei bleiben darf.

Speaker 0: Ich glaub, die Frage, die Sie schon ziemlich oft beantworten mussten, stelle ich jetzt gleich mal zum Anfang. Ihr Weggang bei Renk hat etwas überrascht zum einunddreißigsten ersten dieses Jahres her, glaube ich. Was steckte dahinter?

Speaker 1: Ach, so häufig bin ich das gar nicht gefragt worden, weil für viele war's dann vielleicht doch gar nicht so überraschend. Ich hab ja mir bei Renk zum Ziel gesetzt, die Firma sicher durch die Private Equity Phase zu bringen, zu transformieren von dem, ich sag jetzt mal, Teil 1 Großkonzerns, wo es nicht Kerngeschäft war und deshalb auch gar nicht gewachsen ist lange, dann das volle Potenzial auszuschöpfen. Und ich denk, das ist auch gut gelungen. Die Firma ist deutlich gewachsen in den fast 4 Jahren, die ich bei bei Renk war. Wir haben sie verdoppelt, wir haben den Umsatz verdoppelt, die Mitarbeiter signifikant erhöht, die Anzahl, den Profit mehr als verdoppeln können.

Und da war's mir natürlich auch wichtig, die Zeit nach Private Equity zu regeln. Ich war immer der Überzeugung, dass das Unternehmen an den Kapitalmarkt gehört in 'ner breiten Basis an Investoren und Eigentümern, die Unabhängigkeit auch weiter zu gewährleisten. Und deshalb hab ich das Privileg gehabt, den IPO machen zu dürfen und das ja dann auch ein Jahr nach IPO noch begleitet. Und dann war für mich einfach 'n Punkt erreicht, wo ich gesagt hab, meine Mission bei Renkis erfüllt. Das operative Geschäft hatte ich schon 'n Jahr vorher an den Kollegen abgegeben, der ja dann auch mein Nachfolger geworden ist und vom Aufsichtsrat als CEO benannt worden ist.

Und insofern hat sich das eigentlich intern, würd ich mal sagen, mit den Übergaben schon über Monate nicht nur angedeutet, sondern vollzogen, aber für die außenstehende Welt mag das jetzt vielleicht überraschend gewesen sein. Für mich ist da eine logische Phase zu Ende gegangen und ich hab dann auch beschlossen, weil es eigentlich gar nicht zu toppen war, die Zeit bei RENK und und auch die Börsengangerfahrung, dass ich dann nicht jetzt irgendwie nach dem nächsten CEO Job streben will, sondern dann auch mein mein weiteres berufliches Wirken etwas etwas umstrukturierer und etwas aus der operativen CEO Mühle auch raustrete.

Speaker 0: Das ist dann die logische nächste Frage. Was machen Sie mit alles Quantum Systems vielleicht mal als erstes genannt?

Speaker 1: Das ist irgendwie offensichtlich bekannt mit Quantum. Nein, ich werde 2, 3, 4 Aufsichtsratsmandate haben, hab ich schon, hab ich, kann auch nicht über alle jetzt reden und insofern werde ich mich dort 'n bisschen betätigen, von DAX gelisteten Unternehmen bis kleinere. Also einmal die Palette, ich werd natürlich dem Thema Sicherheit und Verteidigung verbunden bleiben. Ich hab das ein oder andere jetzt, so wie bei Ihnen auch, an Anfragen von Medien und Presse bin ich nachgekommen. Ich denke, da hab ich einen gewissen Sättigungsgrad jetzt erreicht, aber bin natürlich auch weiter, steh ich zur Verfügung, wenn ich bei dem einen oder anderen noch beitragen kann.

Und ja, dann hab ich ja selber angefangen, in Start ups zu investieren und steh natürlich auch mit mit meiner über zwanzigjährigen Erfahrung in der Rüstungsindustrie und Erfahrung überhaupt in von kleinen bis großen Unternehmen und Strukturen und Kapitalmarkterfahrungen natürlich zur Verfügung, wenn die eine Frage haben, aber ich nerv da keinen und das sind natürlich auch alles gar keine Vollzeitjobs. Also es ist ein Portfolio an, wie ich finde, sinnstiftenden, Spaß machenden, tollen Aktivitäten, was ich mir jetzt so angefangen habe, zusammenzustellen.

Speaker 0: Dass wir in Medien Sie fragen, finde ich natürlich logisch, weil Sie grade auch eine gewisse Unabhängigkeit haben, weil das das ist ja 'n Vorteil. Also jeder, grade beim Thema Rüstung muss man ja immer auch gucken, welche Interessen hat der oder diejenige? Sie darf man jetzt wirklich als unabhängige Ratgeberin oder Erklärerin auch auch natürlich ansprechen. Das das hat 'n Vorteil, oder? Fühlen Sie sich unabhängig?

Speaker 1: Doch, ich bin in der Tat, glaub ich, sehr unabhängig, obwohl natürlich meine Affinität zur Industrie geblieben ist. Die legt man ja auch nicht ab nach so vielen Jahren. Und man könnte jetzt, wenn ich bei dem einen oder anderen Unternehmen Aktien habe oder investiert bin, als Investor sagen sie, ist doch nicht unabhängig, ist doch nicht unabhängig und spricht in Industrieinteressen. Aber das ist einfach mein Hintergrund, indem ich, ich denk mal, am meisten beizutragen habe, wie funktioniert Industrie und wie sieht Industrie aus und wie müssen wir jetzt eben auch alle gemeinsam schauen, dass die Industrie skalieren kann und den Bedarf, den wir haben, der unser aller Sicherheit betrifft, eben auch bedienen und gerecht werden. Und ich glaub, darum geht's jetzt im Moment, insofern ist das ja auch nicht unschädlich, mit Menschen zu sprechen, die ein Stück Einblick in die Verteidigungsindustrie haben.

Speaker 0: Und da ist wahnsinnig viel los. Wir kriegen von der NATO wichtige Nachrichten im Juni. Herr Pistorius hat 'n Plan, offenbar fertig. Bevor ich zu den Industrie noch mal im Detail komme, mal ganz allgemein, wie wehrhaft ist Deutschland jetzt im zweiten Quartal 20 25 aus Ihrer Sicht? Wie kann man die Situation beschreiben, auch vielleicht im Vergleich zu einige Quartale zuvor?

Speaker 1: Ich glaub, es ist wichtig, dass man erst mal sieht, Deutschland ist ja nicht alleine. Und auch wenn man jetzt viel diskutiert darüber, inwieweit können wir uns auf amerikanischen Schutz verlassen, Die NATO besteht aus mehr als Amerika und Deutschland und es gibt die europäische Säule der NATO. Das heißt, die Frage, dass Deutschland jetzt irgendwas alleine können muss oder machen muss, die stellt sich eigentlich gar nicht. Aber natürlich ist Deutschland als zweitgrößtes Geberland in der NATO, als größte Volkswirtschaft in Europa in besonderer Weise auch wichtig und und ohne die großen Player in der NATO geht's eben auch nicht. Und insofern ist die Frage natürlich auch 'n Stück berechtigt.

Ich bin jetzt kein intimer Kenner, da müssten Sie wahrscheinlich Kollegen von der Bundeswehr fragen, die es besser beantworten können. Aber ich glaube, es ist kein Geheimnis, wenn wir wenn wir wissen und feststellen, dass die Bundeswehr auch nicht stärker aufgestellt ist heute als vor 3 oder 4 Jahren, was im Wesentlichen daran liegt, dass wir richtigerweise der Ukraine ja viel abgegeben haben aus Beständen. Meine meiner Meinung nach haben wir alle nicht genug getan, aber jedenfalls haben wir abgegeben und haben ja nicht geschafft, das in kurzer Zeit auch wieder aufzufüllen. Das hat ja erst mal weitere Löcher gerissen bei der Bundeswehr, die nicht gut sind. In Summe, denk ich mal, brauchen wir viel mehr her.

Du hast letztens irgendwo gesagt, wir brauchen mehr her, ne, hieß es, das haben wir noch nie gehört. Also ich bin der Meinung, dass ist eine Kernrolle, die Deutschland einnimmt. Insofern das Heer muss meines Erachtens im besonderem Fokus stehen. Wir wissen alle, dass wir zu wenig Munition haben. Wir wissen, dass wir in Drohnen nachlegen müssen und dass wir in der Luftverteidigung nachlegen müssen.

Wir wissen, dass wir weder in Deutschland noch in Europa Souveränität haben im Bereich Space. Also es gibt viele, viele Ecken, wo wir wo wir Lücken haben und das waren jetzt nur beispielhafte Aufzählung, keine Vollaufzählung. Die ist sicherlich zu ergänzen, die Liste, aber mal son paar große Punkte zu nennen, da denk ich Munition, Luftverteidigung in allen Dimensionen und Layern integriert, Führungsfähigkeit, Drohnen, aber auch klassisch Heavy Metal braucht's jetzt, auch in den Augen 1 Aggressors Russland wieder abschreckend zu wirken. Und ich glaub, im Moment funktioniert Abschreckung einfach nicht und das ist unsere größte Gefahr.

Speaker 0: Da steckt ja ganz viel drin. Ich schreib, ich frag, ich mein, da steckt ja ganz viel drin. Ich frag mal nach bei dem Punkt, den ich im Medien jetzt öfter auch lese, son bisschen dieser, man kann jeden Euro nur einmal ausgeben Pol. Also einige Sachen, die Sie genannt haben, kosten ja erst mal kein Geld, sondern eine gute Organisation, andere kosten Geld. Muss man sich da entscheiden, also mehr Drohnen oder mehr Heavy Metal, wie Sie's genannt haben, Panzer und Co oder kann man, ist genug Geld da, beides zu tun?

Speaker 1: Also rein theoretisch haben wir ja mit der aktuellen Beschlusslage unendlich viel Geld, weil weil wir ja damit nicht richtig verstanden habe, die Entscheidung ist, dass der reguläre Verteidigungshaushalt ein Prozent ist und alles, was wir dadrüber ausgeben, ist ja nicht mit einem Deckel belegt worden oder einem Cap oder einem Limit. Also insofern und wir sind uns alle einig, dass ein Prozent nicht reicht, also so gesehen haben wir ja eigentlich theoretisch schon endlich viel Geld. Ihre Frage geht ja mehr in den Inhalt und inhaltlich ist es so, dass wir natürlich beides brauchen. Also Drohnen alleine können's nicht erledigen und eine gute Software oder KI auf irgendeinem Laptop ist auch nicht schrecklich abschreckend. Aber wir brauchen auch nicht dumme Hardware, dumme Plattformen, die müssen mit Software, mit Sensorik und mit Intelligenz ausgestattet werden.

Und das Ganze muss man sich meines Erachtens noch mal auf der Zeitschiene angucken. Und da bin ich Verfechter von 2 Zeitlinien. Es gibt eine sehr, sehr kurzfristige und das ist das, was ich eben ansprach, dass durch allein die Unsicherheit, die wir haben, mit Blick auf die amerikanische Position, wahrscheinlich so was wie ein Wind of Opportunity aufgegangen ist für Russland, zu sagen, ich könnt ja mal die NATO an irgendeiner Ecke testen. Und das ist 'n sehr kurzfristiges Zeitfenster, das wahrscheinlich von jetzt die nächsten 12 bis 18 Monate relevant ist. Und das heißt, mit dem Zeitfenster müssen wir das tun, was der Abschreckung dient, was unseren konventionellen Fähigkeiten, die dann gefordert sind, dient.

Und wir müssen aber parallel natürlich auch mittel- und langfristig schauen, dass wir die Fähigkeitenslücken von morgen und übermorgen schließen, dass wir in neue Technologien kommen, insbesondere in mehr Autonomes, Unbemanntes, auch mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Dingen. Aber die kriegen wir nicht alle über Nacht und die haben wir auch nicht alle morgen. Und ohne Heavy Metal geht's eben auch nicht. Also wenn Sie Territorium zurückgewinnen wollen oder verteidigen wollen, dann müssen Sie die Füße aufn Boden bringen. Und da tut sich dann die Drohne, auch wenn's ein ganzer Wall oder Schwarm ist, eben schwer.

Das kann sie nicht und tut sie nicht. Und insofern ist es immer eine Kombination und die Dinge widersprechen sich nicht, sondern die ergänzen sich im Einsatz und so muss man's sehen, denke ich.

Speaker 0: Und KI spielt ja auch eine große Rolle. Auch dort gibt es junge deutsche Firmen, die voranschreiten. Was mich auch zu der Frage führt, wie würden Sie die Industrie beschreiben in Deutschland? Wie groß sind die Firmen? Welche welche Formate spielen welche Rolle sozusagen?

Wie ist Deutschland da aufgestellt?

Speaker 1: Na ja, in Summe haben wir ja in Europa eine sehr fragmentierte Rüstungsindustrie und die spiegelt sich natürlich auch in Deutschland wider. In Deutschland würd ich mal sagen, im Speziellen haben wir viel zu wenig Kapitalmarktaffinität. Also wir haben 3 gelistete Unternehmen, Metall, Metall, Hensolt und Rank, das war's. Das, was 30 Jahre ein Segen war, nämlich eine familiengeführte oder in in Eigentümer Familieneigentümerstrukturen befindliche mittelständische Rüstungsindustrien, die am Leben gehalten worden sind mit viel unternehmerischer Verantwortung und Weitsicht von deutschen Familien in Zeiten der Friedensdividende, haben natürlich jetzt den Nachteil, dass sie teilweise eine sehr komplizierte Governance haben. Das ist bei gelisteten Unternehmen eben viel einfacher.

Dann kann man 'n Handy gucken, wie grad die Marktkapitalisierung ist. Mit der Aktie hat man auch eine Währung, wenn man jetzt über M und A nachdenkt oder über strategische Allianzen. Das ist häufig in in in in Familienbesitz befindlichen Strukturen viel, viel schwieriger. Im Vergleich zu anderen Europäern haben wir deutlich weniger staatlichen Einfluss in unserer Rüstungsindustrie. Das wird immer so schön mit dem Level playing field beschrieben, dass man natürlich auch sehr unterschiedliche Akteure hat, die sehr unterschiedlich agieren, von Finanzierung a Wahlvertrieb bis hin zu unternehmerischen Entscheidungen.

Es ist 'n Unterschied, ob ich im Staatsbesitz bin oder im Teilstaatsbesitz bin oder eben doch rein privatwirtschaftlich organisiert sind. Und insofern gibt's eine Menge Unterschiede, aber in Summe ist die Industrie sehr, sehr mittelständisch geprägt, aber mit 1 hervorragenden Ausstattung an industriellem Assets und Basis, an an dem, ich sag jetzt mal, menschlichen Kapital und Skills und der guten Leute und Ingenieure. Das ist eben auch typisch deutsch, mit unserer Ausbildung, die wir haben. Wenn wir was machen, machen wir ja was ordentlich. Und insofern sehr, sehr, sehr, sehr gute Firmen mit viel technologischem Potenzial bis hin zu den Start ups, die Sie ja schon erwähnt haben, wo viel Innovation auch stattfindet, viel Agilität stattfindet und die jetzt auch zuletzt, weil, ich sag immer, Defense und Rüstung salonfähig geworden ist, auch keine Probleme mehr hatten, ihre Finanzierungsrunden durchzubringen.

Und insofern haben wir eigentlich eine eine tolle industrielle Basis, die nur leider klein ist und fragmentiert ist, vor allem im Vergleich zu den großen Märkten, wie sie eben zum Beispiel in den USA zu finden sind.

Speaker 0: Wie kann man die Fragmentierung eventuell lindern, wenn nicht lösen? Sind das dann Zusammenschlüsse? Sind, ja, bei welche anderen Optionen gibt's da noch?

Speaker 1: Ja, ich würd gern unterscheiden zwischen der alten etablierten europäischen Verteidigungsindustrie und ich sag jetzt mal, den den den neuen Player, neuen Industrien, wo wir eigentlich nicht in schon 100 Jahre alte Strukturen vorfinden. Also wenn man mal die neuen guckt, dann sage ich nur, das ist eben der Bereich KI, das ist auch der Bereich Drohnen, Da sollten wir's schlau machen und jetzt gleich europäische Ansätze finden und die auch motivieren. Wie motiviert man die natürlich durch gemeinsame europäische Programme? Die Industrie geht immer dahin, wo's Geld ist. Das ist ist so platt.

Insofern, wenn man das so aufsetzt, wo man gemeinsame Spezifikationen hat, 'n gemeinsamen Bedarf hat, also kann man viel jetzt auch von den Rahmenbedingungen her beeinflussen, dass sich europäische Strukturen entwickeln und nicht rein nationale, die dann wieder geschützt werden und und und, ich sag mal, die 27 kleinen Vorgärten mit ihren Gartenswergen verteidigt werden. Das sollten wir für die noch nicht etablierten Strukturen gar nicht entstehen lassen, sondern gleich europäisch denken und und und Kräfte und Kapazitäten bündeln. Da, wo sie alt gewachsen ist, kann man sie überhaupt nicht von heute auf morgen und auch gar nicht mittelfristig jetzt erheblich stark verändern. Also es gibt 'n Souveränitätsbestreben in einzelnen Ländern. Es gibt Jobs, es gibt industrielle Logiken, warum man auch an seinen nationalen Firmen festhält.

Das ist nachvollziehbar. Das kann man überkommen, indem man sich auf gemeinsame Spezifikationen bei den Streitkräften gemeinsames Material verständigt. Da haben wir noch viel zu viele Einzel- und Sonderlösungen. Man kann das begünstigen, das Zusammenarbeiten auch mit 1 harmonisierten Exportkontrolle in Europa. Und man kann dann schlussendlich über Projekte und über Kooperationen und gemeinsame Beschaffungsprogramme die Industrie zusammenbringen, Stärken bündeln und auch hier gucken, dass man gerade über gemeinsames Gerät eben diese berühmten kommt, also größere Stückzahlen beschafft.

Und von dem Wahnsinn der Vielzahl der einzelnen Waffensysteme, die wir in Europa so vorfinden, mal ein Stück runterkommen. Weil sonst wird Skalierung auch nicht bezahlbar sein, auch nicht in gebotener Zeit stattfinden können. Also wir müssen da zusammenrücken, aber das wird nicht alles mit erzwungenem M und A gehen. Man kann nicht Eigentümer enteignen und irgendwas mit den Firmen machen, was keinen Sinn macht. Man muss das über Programme, über gemeinsamen Bedarf bündeln und motivieren und dann geht die Industrie auch diesen Weg ein Stück weit.

Speaker 0: Und vielleicht auch weniger im Ausland bestellen. Das haben Sie ja auch in Interviews schon immer mal wieder moniert. Der F-fünfunddreißig wird grade oft genannt. Kommt man von einigen alten Sachen jetzt überhaupt noch runter, die mal bestellt sind, so wie die Verträge aussehen? Wahrscheinlich schwierig, oder?

Und wie kann man jetzt in Zukunft echt sone Europe first Strategie eventuell fahren?

Speaker 1: Na, ich denke, es gibt Dinge, wo es wirklich geboten ist, dass wir jetzt schauen bei dem, was jetzt zu beschaffen ist, dass wir's europäisch betreffen und wir auch in Europa dazu die Technologien und die Möglichkeiten haben. Das wird aber nicht alles sein, was wir brauchen, deshalb denke ich, es wird auch weiterhin Dinge geben, die Europa auch in USA beschafft oder beschaffen wird. Sicherlich nicht mehr mit dem, sag ich mal, Wachstum und der anteiligen Menge, wie wir das bisher gemacht haben. Bisher sind ja also 50 Prozent der europäischen Beschaffung direkt nach USA gegangen. Das ist eine hohe Quote.

Ich glaube, wenn jetzt unsere Verteidigungsbudgets in Europa anwachsen, wird es die Beschaffung USA nicht in gleichem Maße anwachsen, sondern sicherlich etwas reduzierter. Aber es gibt bestimmte Technologien, die wir so in Europa nicht haben oder auch nicht in der gebotenen Zeit zur Verfügung haben und alles, was laufende Verträge sind, wie Sie gesagt haben, da muss man dann im Einzelfall schauen, macht das Sinn und ist überhaupt möglich, da was zu ändern? Da bin ich immer eher zurückhaltender, jetzt in in in laufende Prozesse irgendwie unorganisiert reinzuschlagen und die einfach kaputtzumachen, sondern muss man dann sehr genau schauen, hat man denn auch bessere Alternativen und wird eine Veränderung dann eben auch zu 'ner Beschleunigung führen, zu 'nem besseren Equipment führen oder was auch immer das Ziel dann ist, wenn man irgendwo aussteigt, was man noch gestern als richtigen Schritt empfunden hat. Das ist nicht so einfach.

Speaker 0: Wenn jetzt Kapazitäten aufgebaut werden sollen, können es auch sein, dass Branchen, die auch von den Fachkräften her betrachtet, Werkkapazitäten leiden wie die Autobranche, darüber liest man ja im Moment auch einiges, sozusagen, ja, auf Rüstung umrüsten könnten in Anführungszeichen oder sehen Sie das son bisschen als medialen Hype, wo es doch in überschaubarem Ausumfang bleiben wird?

Speaker 1: Also ich denk nicht, dass die Deutsche, nur in Deutschland zu bleiben, Verteidigungsindustrie, jetzt das Potenzial hat, die Schwierigkeiten, die wir im Moment haben, in Automobilindustrie, im Maschinenbau alle aufzufangen. Also das kann die Rüstungsindustrie alles nicht kompensieren und auch nicht sinnvoll kompensieren, aber sie kann ein ganzes Stück helfen, da jetzt Kapazitäten und vor allem auch Mitarbeiter und Jobs aufzunehmen und sie kann die auch gebrauchen. Und gerade in der Automobilindustrie, an dem Beispiel zu bleiben, finden wir vor allem Menschen vor, die in Perfektion wissen, wie eine industrielle Serie zu organisieren ist, etwas, was die Rüstungsindustrie nicht weiß und kann und 30 Jahre auch nicht brauchte. Aber Sie müssen das eben dann auch dort in der Rüstungsindustrie einbringen, wo eben auch eine Rüstungsindustrieserie stattfindet in Zukunft. Und wenn Sie jetzt in in in Bereiche gehen wie im Schiffbau oder so, das wird Projektgeschäft bleiben, aber wenn Sie in die Motoren-, die Getriebefertigung, in Teilefertigung gehen, dann gibt's da durchaus viele Analogien und Parallelen und gute Einsatzmöglichkeiten.

Wenn Sie in Fahrzeuge gehen, im militärischen Bereich, die sehr nah sind an zivilen Fahrzeuge, so was gibt's vielleicht gerade auch im Bereich der Lkws, wo der militärische Lkw vielleicht 20 Prozent anders ist, aber 80 Prozent doch Kommunalität ist, kann man kann man sehr schnell und und sehr sinnvoll sich helfen. Und dann gibt's Bereiche, wo es einfach sehr lange dauertteuer wird oder gar nicht geht. Das sind, ich wär jetzt zum Beispiel, dass Sie jetzt sagen, na ja, wo ich gestern noch 'n eine Limousine montiert hab in 'ner in 'ner hochautomatisierten Montagestraße, mach ich morgen Leopard 2. So was funktioniert eben dann doch nicht so einfach, dass Ich sag immer, wenn wenn da 'n Fahrzeug mit 70 Tonnen hergestellt werden soll, dann passt wahrscheinlich schon der Kran unter der Hallendecke nicht, einfach auch verständlich zu machen, dass so was mal nicht eben so geht. Aber im Bereich, wie gesagt, der Teilefertigung, im Bereich von Komponenten mit dem mit dem Skill und der Erfahrung der Serienfertigung, die wir in Bereichen bestimmt 'ner Rüstungsindustrie sehr gut gebrauchen können, kann man da schon viel Sinnvolles mit anstellen.

Ja.

Speaker 0: Sie haben das Governance Thema eben schon kurz angesprochen. Tatsächlich schauen ja viele Familienunternehmen grade so an ihre Familiencharta, die das Unternehmen auch die Werte prägen und da stehen über Rüstung manchmal Sachen drin, die die jetzt irgendwie sich anders anfühlen, als sie's viele Jahrzehnte getan haben. Wie nehmen Sie diese ethische Dimension wahr?

Speaker 1: Ich glaub, es hat sich einiges getan in der deutschen Gesellschaft und in den in den Köpfen. Deshalb sag ich immer, es gibt auch eine Zeitenwende im Kopf. Es gibt eine technologische, es gibt die im im Geld, aber es gibt vor allem die auch in der Gesellschaft. Das Thema ist nicht nur salonfähig geworden, sondern mittlerweile denken auch genügend Menschen darüber nach, wie kann ich meinen Beitrag leisten? Sie definieren das, wenn man sagt, ich will was machen mit Purpose, dann ist das plötzlich Purpose.

Gestern war das vielleicht was, was nachhaltig für die Umwelt war. Heute ist das Stückchen Sicherheit und Verteidigung so wahrgenommen, das find ich wichtig. Und ich find's auch 'n gutes Zeichen, dass auch die Familienunternehmen in Deutschland, egal ob sie in Rüstung schon aktiv waren oder nicht, aber auch grade die, die es nicht waren, die es sogar ausgeschlossen haben. Und das sind ja auch die, die sie jetzt ansprechen, sich jetzt öffnen und sagen, okay, wir wollen das vielleicht nicht nur machen, weil da gibt's jetzt Geld zu verdienen, sondern weil wir eben erkennen, dass es gebraucht wird und wir wollen unseren Beitrag leisten.

Speaker 0: Ich hab das selber meiner Zeit bei der Bundeswehr erfahren Ende der Neunziger, da ging's zum ersten Mal in Einsatz in den Kosovo. Da war schon das Image der Soldaten, wenn man in eine Kneipe ging, sagen wir's mal vorsichtig ein anderes, als wenn ein US Navy Soldat in Amerika in eine Kneipe ging. Hat sich das aus Ihrer Sicht bis heute dramatisch geändert?

Speaker 1: Dramatisch nicht. Nein, in Amerika ist das ja nun nach wie vor so, dass man in der Priorität behandelt wird, egal ob das beim Borden im Flugzeug oder beim Anstellen woanders ist, dass die alte Dame dem Soldat in Uniform an am an der Ampel am Fußgänger überwiegt Thank you for your service sagt, das hab ich jetzt in Deutschland leider nicht erlebt. Ich glaub, das braucht auch noch eine Zeit, bis wir da hinkommen, wenn wir da überhaupt hinkommen, aber es wär schon mal 'n Fortschritt, wenn Menschen in Uniform, egal ob es jetzt Bundeswehrsoldaten sind oder auch die Polizei sind, nicht schief angeguckt werden oder gar angemacht werden, sondern dass wir hier in unserer Gesellschaft verstehen, dass das wichtige Aufgaben sind und dass wir dankbar sein können, dass diese Menschen das tun und nicht noch abfällig herabgucken. Und ich glaube, wir haben 'n ganzes Stück noch zu gehen in der deutschen Gesellschaft,

Speaker 0: ja. Am Ende ist das ja auch nötig, Heavy Metal nützt Du nix ohne Menschen dahinter, ne. Also wir haben einfach 'n Recruiting Thema auch.

Speaker 1: Haben wir total, deshalb gibt's für mich den mittelfristigen Weg natürlich, der über Technologie, über mehr automatisiert, autonom, anmelden, wir können jetzt diese ganzen Begriffe hier aneinander rein, ein Stück Personalproblem lösen muss. Es muss ein Stück über Technik gelöst werden, aber natürlich kann's nicht in Gänze gelöst werden. Das heißt, wir müssen uns auch Gedanken machen, wie wir den Beruf des Soldatseins vielleicht 'n Stück attraktiver machen können. Denn selbst wenn man jetzt über welche Form auch immer 1 Wehrpflicht oder wiedereinsetzung der Wehrpflicht nachdenkt, muss niemand schon halten können. Es hilft ja auch nichts, sie jetzt zum Zwangsdienst zu bringen und nach 'n paar Monaten sind alle wieder weg, sondern wir müssen ja den Kern derer, die die Bundeswehr ausmachen, strukturell in Ordnung bringen und und aufwachsen lassen.

Und die ausgebildeten Kräfte müssen ja auch bleiben, müssen dort ihre Perspektive sehen und sich wie machen wir den Berufssoldat auch noch 'n ganzes Stück attraktiver?

Speaker 0: Glauben Sie dran, dass wir in 10, 20 Jahren sozusagen eine starke Mitrüstungsbranche haben, die die nicht mehr son bisschen unter ferner liefen läuft? Ich glaube, wie viele mittelständische Unternehmen da wirklich tätig waren, das liest man ja gar nicht oder hat das jahrelang überhaupt nicht wahrgenommen wahrscheinlich. Glauben Sie, dass man in 10, 20 Jahren sagen wird, der deutsche Mittelstand da ist Rüstung ein nennenswerter Teil von oder zumindest auch für Dual Use Produkte, also Menschen, die irgendwie mit dem diesem Orkus Unternehmen, die irgendwie in diesem Orkus aktiv sind?

Speaker 1: Also 20 Jahre vermag ich jetzt, mir wirklich nicht zuzumuten, in die Ferne zu schauen. Ich find schon 10 Jahre sehr weit, aber in den nächsten Jahren und nicht nur 3, 4, 5 und da können wir gerne den Zeitraum 10 Jahre nehmen, muss etwas passieren in unserer Industrie. Wir brauchen den Beitrag, insofern denke ich schon, dass die Rüstungsindustrie 'n stärkeren Raum einnehmen wird, aber Deutschland wird hoffentlich immer noch geprägt sein, auch von anderen starken Industrien, so wie in der Vergangenheit auch und im im Maschinenbau, im Anlagenbau, in der Automobilindustrie, sodass wir jetzt nicht nur auf die Rüstung plötzlich gucken, sondern dass wir ein etwas balancierteres Portfolio haben an Industrien, die hier ganz selbstverständlich ihre Heimat haben und hoffentlich auch weiterhin gute oder bessere Bedingungen als bisher, jetzt mit auf Bürokratie, mit Blick auf Energiekosten haben wir's unserer Industrie ja als Industrieland, dem wir ja auch unseren sozialen Frieden und Wohlstand zu verdanken haben, nicht einfach gemacht in den letzten Jahren. Und deshalb hoffe ich, dass wir in 10 Jahren in Summe eine starke Industrie haben und nicht nur eine starke Rüstungsindustrie.

Speaker 0: Susanne Wegern, vielen Dank für Ihre Zeit und die Ausführungen.

Speaker 1: Dankeschön.

Speaker 0: Und auch Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, vielen Dank fürs Dabeisein. Bleiben Sie gesund und erfolgreich. Tschüss. So, das war jetzt, also ich hab das jetzt nur für die Sicherheit gemacht, dass wir das Ja. Machen können.

Habe ich irgendwas vergessen, was aus ihrer Sicht echt wichtig ist?

Speaker 1: Nö, sie haben's super gemacht. Ganz toll.

Speaker 0: Na, danke. Ja gut, dafür, dass ich dann doch, man liest sich halt ein, ne, aber es gibt 'n paar Branchen über die und Themen

Speaker 1: Ja, wir haben uns ja nicht über Ja, wir haben nicht über haben nicht über Supply Chain geredet, wir haben nicht über China geredet. Wir haben die über Mittleren Osten geredet. Man kann da Stunden über dieses ganze Thema Sicherheit reden. Wir haben über den hybriden Krieg überhaupt nicht geredet, der ja auch schon Wir haben nicht über konventionelle Bedrohungen und nukleare. Also machen die Amerikaner da eigentlich einen Unterschied und sagen, konventionell müsste es mal selber können, aber nuklear steht da noch ein Schirm an Abschreckung.

Also man kann da jetzt sozusagen in 1000 Themen tiefer eintauchen, aber dann hätten wir jetzt 2 Stunden gebraucht und hätten nicht alles erschlagen. Aber vielleicht für Ihre nächsten Gespräche, glaube ich, kann man da mal 'n bisschen besser reinhören, weil wir wir haben zum Beispiel auch nicht diskutiert. Wenn der Pistole ist, man sagt, wir sollen kriegstüchtig werden, was meint 'n der damit? 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate, 3 Jahre? Ich mein, wovon reden wir denn, ja?

Wann wann ist denn die Bundeswehr kriegstüchtig? Ja, also 5 Tage Munition ist vielleicht 'n bisschen wenig, 3 Stunden auch, aber was ist nicht denn jetzt, ja? So, und dann reden wir ja auch sofort dadrüber und sagen, okay, wie wie funktioniert eigentlich Nachschubketten? Weil Kriegstüchtigkeit heißt Infrastruktur auch. Also wie kriegen wir eigentlich an die NATO Ostflanke so was wie Kraftstoff, Wasser, Strom, alles nicht geregelt, ne?

Also wir haben weder die Infrastruktur noch haben wir die Nachschublinien. Ja, auch kaputte

Speaker 0: Brücken, aber die

Speaker 1: haben wir genau. Noch haben wir eine Resilienz in der Gesellschaft. So, man kann Sicherheit nicht an die Bundeswehr gehen und sagen, ja, mach das da mal da vorne am am Zaun, good luck friends, ja, so. Und und deshalb sage ich auch, und wenn bestimmte Bestände runter sind, Munition, Sie können nicht für 3 Jahre Munition in ins Lager legen, sondern, was weiß ich, sag jetzt was, 4 Wochen oder so, ja? Aber dann muss man ja wissen, dass auch der Nachschub kommt, ne, wie im Supermarkt, ne?

Also wenn Sie jetzt hingehen, erwarten Sie ja, dass der Fisch frisch ist, der da an der Theke liegt, weil Sie wissen, na ja, alle 2 Tage kommt diese Fischlieferung, ja. So, und und das sind ja alles so Prozesse, die funktionieren gar nicht mehr, die wieder aufzubauen sind. Und insofern sind wir sind wir echt vulnerabel im Moment und in Kombination mit dem, was grade in den USA läuft und der Unsicherheit, mindestens mal der Unsicherheit des Schutzes sind wir, kann man kann man jetzt prima die NATO mal testen, ne. Also für den für den Russen ist ist meines Erachtens dann auf Opportunity aufgegangen. So, und so schön abgestimmt, wie die sind mit ihren Partnern, auf die sie sich ja verlassen können, Stichwort China, Nordkorea, Iran, haben wir weniger verlässliche Allianzen und Partner, werden die irgendwann mal schauen, ob sie

Speaker 0: Ja, und haben wir politisch teuer, ne. Also Herr Erdogan, wir weiß schon, was er was er machen kann jetzt grade, ne?

Speaker 1: Absolut. Wir haben Orbán, wir haben Erdogan, wir haben eine echt komplexe Lage in der Welt, so und ich geh mal davon aus, dass die sich koordinieren werden. Die Chinesen werden in Taiwan rumzündeln, das wird dann die Amerikaner beschäftigen und uns auch 'n Stück mit. Der Mittlere Osten ist nicht in Ruhe, so und dann wird der Putin irgendwann mal fing alles mal mit 'ner Übung auch in der Ukraine an, die steht ja im September bevor. Und was wir auch nicht diskutiert haben, wenn's ein Sease Fire in der Ukraine gibt, ja, und Russland von dem, ich sag mal, Attack Pattern auf ein Hold Pattern umschaltet, kann der locker die Hälfte der Soldaten und Kapazitäten sofort verlegen von der Ukraine in die Ostflanke.

Und dann gibt's da richtig Druck, ja. So, und und und die die NATO, die da steht, die ist gut ausgerüstet, die sind auch gut ausgebildet, aber die haben halt Munition für 5 Tage und das weiß, tut die genau. Und 5 Tage ist nicht viel, ne? Also Ich

Speaker 0: ich frag mich, was er davon hat. Also ich meine, jetzt muss man vielleicht nicht mal rational, was solche Motive angeht, rangehen, aber es gibt ja immer die, die sagen, der der macht das sowieso nicht, warum warum reden wir so viel über Rüstung und der tut's doch sowieso nicht, weil der hat ja gar nichts davon, was will er mitten in Deutschland, so.

Speaker 1: Na ja, wenn ich eine, wenn ich eine Sicherheitsarchitektur in Europa verändern will, und das hat er ja kein Gilde ausgemacht, dass er auch auch die Balken als Teil der NATO nicht nicht anerkennt und das zurückdrehen will, dann muss ich irgendwann mal gucken, immer mal 'n Stückchen weitergehen und gucken, wie weit das geht. So, und wenn ich mir 'n Stück Territorium wieder nehme und die NATO steht nicht geschlossen und beantworte das und sagt, ach meine Güte, ist das überhaupt 'n Artikel 5 Fall? Also ich sag jetzt mal, Stichwort, liest das Buch von Carlo Masala, was man was man sehr leicht durchlesen kann, ist weder dick noch lang, dann ist das natürlich etwas, was nicht rein aus der Luft geholt ist. Also er macht das nicht, das find ich sehr, sehr naiv und fahrlässig. Das haben wir auch in Ende 21, Anfang 22 gesagt, das wird er schon nicht machen.

Mit der Ukraine hat's getan. So, und dass er sich mit der Ukraine oder Teil der Ukraine nicht zufriedengibt, das sagt er ja ganz klar und muss ihm mir nur zuhören. Jetzt kann man aber sagen, der Typ ist verrückt, nimm den nicht ernst, aber warum eigentlich nicht? Also, ich nehm den schon ernst.

Speaker 0: Ja, vor allem mit den Partnern an der Seite, ne, und China hat ja auch Interessen und noch mal, ich sag, mit China war das Dual Use Thema ja ganz groß, ne. Also, wenn ich jetzt gar nicht zu meiner Kita vor und die Vierjährige abhole, ich mach mir natürlich schon 'n schöner Gedanken, was für eine Welt, die groß wird. Das geht bei KI los mit Nachhaltigkeit weiter und jetzt kommt das noch dazu, ne. Also ich weiß nicht, ob ich zum ersten Mal 'n Kommentar geschrieben hab, dass es natürlich für die Menschen vieles, 3 Revolution gleichzeitig zu haben mit Nachhaltigkeit, die ist grad in den Hintergrund gerückt, okay, verschoben, sonst ob das Problem nicht da wär. Wir haben das Thema KI, wer es mit unserem Leben was macht und gewinnt's natürlich das Ende des Westens.

So. Herr Götzler hat's schon gesagt und das ist für die Menschen schon viel und dann versteh ich Kein der AFD wählt das jetzt nicht, aber ich versteh schon, dass dass die Politik dann sehr überfordert tut, wenn sie auch manchmal nicht zugibt, dass man Sachen nicht sofort regeln kann als Berliner Regierung, ne?

Speaker 1: Na ja, die Menschen müssen jetzt sehen, dass dass wir irgendwie diese Themen annehmen und angreifen und und und ich weiß nicht, ob sie jetzt mit der sich anschickenden Incoming Regierung, ob da wirklich so fundamentale Änderungen kommen. Ich bin da nicht so positiv und das gibt natürlich wieder Nährboden auf diese Frustrierten alle, die dann auch, ich sag mal, anspringen eben auf Desinformation und Sabotage und Cyberattacken und nix geht mehr in dem Land. Das nimmt den Menschen ja auch irgendwann mal den Glauben. Jetzt haben wir irgendwie 'n drittes Jahr kein Wachstum. Deutschland wird ja gerade nicht nicht sozial stabiler, auch nicht nicht irgendwie vermögender.

So, was ich nicht hab, kann ich auch nicht verteilen. So, das heißt, diese gefühlte Ungerechtigkeit, die Schere wird weiter aufgehen, alles nicht gut, ne? Ne. Ja, ja. Und insofern, wir haben viel zu tun.

Speaker 0: Vielleicht zum Abschluss noch diese ganzen Thema Pipelines, Gas aus Norwegen und so weiter, sone Pipeline zu sichern, sagen ja auch viele, geht ja gar nicht so komplett. Ist schon ist schon auch 'n, weil wir wir sagten eben auch Infrastrukturthemen natürlich, ne, gehört ja alles dazu.

Speaker 1: Absolut, aber ich sag jetzt mal, die NATO Infrastruktur ist halt eben ausm ausm Kalten Krieg, das heißt, die endet an an an der, ich sag mal, an der an der westdeutschen Grenzen nach nach nach Ostenfrüben, aber sie hat eben die NATO Erweiterung der Balken nicht mitgemacht. So, wir haben keine Lösung, Stand heute dafür, wenn wir 'n längeren Konflikt am Zaun haben an der heutigen NATO Ostflanke, wie wir überhaupt Wasser und Kraftstoff dahin bringen, ne. Und ich sag jetzt mal platt, son son Patriot Air Defense System braucht halt auch Strom, das Radar, da steht 'n Generator und der braucht halt Kraftstoff, ne. Da fahren halt Tanklaster hin. Das ist alles völlig irre, ja.

Also insofern, da ist und deshalb, da da wartet jetzt keiner 5 Jahre, bis wir endlich was gemacht haben, so nach dem Motto, in 20 29 könnte Russland die NATO testen. Nee, das Fenster ist jetzt. Deshalb sage ich, es gibt 'n ganz, ganz, ganz kurzes Ende an Dingen, wo wir entweder jetzt was tun, wo oh ein Putin sagt, die meint's ja plötzlich ernst, was passiert da gerade? Die produzieren ja gar nicht 50 Leopard Panzer pro Jahr, sondern 500, ja. Aber aber wenn ich die heut bestelle und die kommen in 5 Jahren, bringen die nix, das das das das kann ich lassen, ja, kann ich auch machen, aber ich glaub, die Frage ist jetzt, was müssen wir jetzt beschaffen am kurzen Ende der nächsten 12 Monate, was auch nicht in unserer Anziehung, sondern in der des Aggressors abschreckend wirkt.

Er muss es abschreckend finden. Der Putin muss sagen, oh, neue Lage, ich muss wieder kalkulieren, macht es Sinn, ja? Krieg ich einen auf die Mütze? Glaub, die Frage ist nicht, was bringt's ihm oder nicht, weil es bringt ihm schon was, wenn er wenn er testen und beweisen konnte, dass die NATO gar nicht zusammenhält. Das Einzige, was uns doch schützt, ist doch die Gemeinschaft.

Wenn die nicht funktioniert, wenn da, wenn wenn der sich 'n Stück Estland nimmt und es ist kein Artikel 5 Fall. Genial, weil wir alle sagen, dafür, huhu, dritter Weltkrieg riskieren, nee, nee, wegen der paar Ästen da und der Ecke und diesen zu 90 Prozent russischer Herkunft, ha ha, dann dann dann bricht eine Sicherheitsarchitektur. So, und das ist 'n guter Zeitpunkt im Moment, weil Amerika wackelt, da sind wir uns nicht sicher. Und und dann haben wir ja immer Angst vor seinen Nukleardrohungen. Das hat ja super bisher geklappt, uns alle irgendwie zögerlich zu halten, auch mit der Ukrainehilfe, sagt, dann kommt der mit 'nem Nuklearschlag.

Das glaub ich nicht. Das so weit, das bringt ihm echt nichts. 'N Nuklearschlag bringt ihm echt nichts. Also, insofern aber, weißt Du ja, wie er uns packen kann.

Speaker 0: Ja, Anfang die Bevölkerung, ne? Ja. Die die dann wieder die die Politiker, die nicht die Freiheit haben, die hat sehr unter Druck sitzen. Wolvegan, vielen, vielen Dank. Also könnten schon lange machen tatsächlich, aber ich will Ihnen nicht noch mehr Zeitraum.

Ich melde mich mit der Abstimmung und hab jetzt mit KI Unterstützung aber trotzdem viel zu tippen.

Speaker 1: Dankeschön. Bis

Speaker 0: dahin. Grüße. Grüße. Grüße. Tschüs.

Tschüs. Tschüs.

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